Ein Kind ist heute Mittag bei Düsseldorf in den Rhein gefallen. Die Feuerwehr und weitere Rettungskräfte sind seit 12:48 Uhr mit einem Großaufgebot im Einsatz. Nach ersten Meldungen soll das Kind im Bereich des Paradiesstrand im Stadtteil Oberkassel in den Fluss geraten sein. Augenzeugen berichteten, dass sie einen jungen Menschen im Wasser treiben sahen.
Der Rhein führt aktuell Hochwasser und hat eine starke Strömung. Seit Tagen warnen die Behörden vor dem Aufenthalt am Flussufer. «Bei solchen Wassermassen hat selbst ein guter Schwimmer kaum eine Chance», erklärt Einsatzleiter Michael Schmidt. Die Strömungsgeschwindigkeit sei extrem gefährlich.
An der Suchaktion sind Hubschrauber, Boote und Taucher beteiligt. Auch die Wasserschutzpolizei aus Duisburg wurde zur Unterstützung angefordert. Die Suche konzentriert sich auf den Bereich zwischen Oberkassel und der Stadtgrenze zu Neuss.
Als ich vor zwei Jahren über ähnliche Unglücke berichtete, wurde mir bewusst, wie tückisch der Rhein sein kann. Unter der ruhig erscheinenden Oberfläche lauern gefährliche Strudel und Strömungen. Besonders nach Regenfällen unterschätzen viele Menschen die Kraft des Wassers.
Die Polizei bittet Anwohner und Spaziergänger, sich vom Uferbereich fernzuhalten, um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern. Über das Alter und die Identität des Kindes liegen bislang keine gesicherten Informationen vor. Bürgermeister Thomas Geisel zeigte sich tief betroffen: «Wir hoffen alle auf ein Wunder.»
Die Suchaktion wird voraussichtlich bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Behörden appellieren eindringlich: Der Rhein ist kein Badegewässer – zu keiner Jahreszeit, an keinem Ort. Was als harmloser Aufenthalt am Ufer beginnt, kann binnen Sekunden zur Tragödie werden.