Die Verkehrstragödie von Berg am Laim erschüttert München seit gestern Abend. Ein neunjähriger Junge wurde beim Überqueren einer Kreuzung von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Der Unfall ereignete sich gegen 19:30 Uhr an der Ecke Bad-Schachener-Straße/Baumkirchner Straße, als der Junge mit seinem Tretroller unterwegs war.
Die Polizei hat inzwischen neue Details bekanntgegeben. Eine 59-jährige Münchnererin bog mit ihrem Wagen nach links ab und übersah dabei offenbar den querenden Jungen. «Die Ampelschaltung wird derzeit noch überprüft, aber nach ersten Erkenntnissen hatte der Junge Grün», erklärte Polizeisprecher Martin Lohner. Der Aufprall war so heftig, dass das Kind trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen noch am Unfallort verstarb.
Anwohner berichten, dass die Kreuzung seit langem als Gefahrenpunkt gilt. «Hier wird oft zu schnell abgebogen», sagt Elisabeth Weber, die seit 15 Jahren in der Nähe wohnt. Die Verkehrswacht München fordert nun bessere Sichtachsen an Abbiegungen. Statistiken zeigen: Im letzten Jahr gab es in München 27 Abbiegeunfälle mit Kindern.
Die Fahrerin erlitt einen Schock und wird psychologisch betreut. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Ich war gestern Abend vor Ort – die Betroffenheit im Viertel ist greifbar. An der Unfallstelle haben Anwohner bereits Kerzen und Blumen niedergelegt.
Die Tragödie wirft erneut die Frage nach der Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer auf. Münchens Verkehrsreferat prüft nun kurzfristige Maßnahmen für die Kreuzung. Was bleibt, ist die Trauer um einen Jungen, der einfach nur auf dem Heimweg war.