In Hamburgs Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) veränderte ein Brand vergangene Nacht das Leben vieler Menschen. Ein 34-jähriger Patient steht unter dringendem Tatverdacht, das Feuer auf der Suchtstation gelegt zu haben. Drei Menschen starben in den Flammen, weitere neun wurden verletzt, fünf davon schwer. Der Verdächtige wurde noch am Tatort festgenommen und soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Ereignisse haben die Hansestadt erschüttert. Das Feuer brach gegen 2:30 Uhr aus und erfasste schnell mehrere Zimmer. «Solche Brände in Kliniken sind besonders tückisch, weil die Patienten oft in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind», erklärt Feuerwehrsprecher Philipp Baumann. Die Einsatzkräfte retteten über 40 Patienten aus dem verrauchten Gebäude, teilweise über Drehleitern von außen.
Der beschuldigte Patient war erst am Vortag in die Klinik eingeliefert worden. Laut Staatsanwaltschaft könnte die Brandstiftung mit seiner psychischen Erkrankung zusammenhängen. «Wir ermitteln wegen des Verdachts des Mordes und der schweren Brandstiftung», bestätigte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering.
Als ich vor fünf Jahren über den Brand in einer Pflegeeinrichtung in Baden-Württemberg berichtete, zeigten sich ähnliche Probleme: Krankenhäuser und Pflegeheime sind trotz Brandschutzmaßnahmen besonders verletzlich. Die Opfer können sich oft nicht selbst in Sicherheit bringen.
Das UKE hat inzwischen ein Krisenteam eingerichtet. Für Angehörige und betroffene Mitarbeiter steht psychologische Hilfe bereit. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. Der Fall wirft neue Fragen zum Umgang mit psychisch kranken Patienten auf – und dazu, wie Sicherheit und Behandlungsbedarf in Einklang gebracht werden können.