In Frankfurt hielten laute Knallgeräusche heute Vormittag Hunderte von Menschen in Atem. Das Nordwestzentrum, eines der größten Einkaufszentren der Stadt, wurde nach einem verdächtigen Geräusch komplett geräumt. «Es waren deutliche Knallgeräusche zu hören, die Verunsicherung war sofort spürbar», berichtete mir eine Augenzeugin vor Ort. Spezialkräfte der Polizei durchsuchten das gesamte Gebäude.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei Frankfurt wurde niemand verletzt. Ein Sprecher bestätigte gegen Mittag: «Wir haben keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung, nehmen die Situation aber sehr ernst.» Die Räumung verlief nach Angaben mehrerer Betroffener geordnet, wenn auch mit verständlicher Nervosität.
Ich erlebte vor Jahren eine ähnliche Situation in einem Hamburger Einkaufszentrum. Was bleibt, ist die Erinnerung an die professionelle Ruhe der Einsatzkräfte – genau wie heute in Frankfurt. Gegen 13 Uhr durchkämmten Polizisten mit Spürhunden systematisch alle Bereiche des Gebäudekomplexes. Währenddessen warteten Kunden und Mitarbeiter auf dem Parkplatz.
«Es ist beunruhigend, dass solche Vorfälle mittlerweile zum Alltag gehören», sagte Klaus Müller, Sicherheitsexperte an der Goethe-Universität Frankfurt. Die Polizei wertet nun Videoaufzeichnungen aus und sucht nach der Ursache der Geräusche.
Ob technisches Problem, Fehlalarm oder eine andere Ursache vorliegt – der Vorfall zeigt, wie sensibel die Gesellschaft auf potenzielle Bedrohungen reagiert. Während ich den Parkplatz verlasse, höre ich ein Ehepaar diskutieren: «Lieber einmal zu viel geräumt als einmal zu wenig.» In diesen unsicheren Zeiten ein Gedanke, dem viele zustimmen dürften.