Die Debatte um die Umbenennung von Kölner Spielplätzen hat heute einen vorläufigen Schlusspunkt gefunden. Der Stadtrat stimmte am Nachmittag gegen die umstrittenen Pläne, 13 Spielplätze nach Tieren statt nach Straßennamen zu benennen. Die Entscheidung fiel mit deutlicher Mehrheit, nachdem in den vergangenen Wochen heftige Diskussionen die Domstadt bewegt hatten.
Was als gut gemeinte Initiative begann, entwickelte sich schnell zu einem politischen Streitthema. Die Bezirksvertretung Nippes hatte ursprünglich angeregt, Spielplätze mit Tiernamen zu versehen, um sie für Kinder ansprechender zu gestalten. Doch die öffentliche Reaktion fiel überraschend heftig aus.
«Wir müssen auf die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger hören», erklärte Bezirksbürgermeister Diana Siebert nach der Abstimmung. Die Kritik kam von vielen Seiten: Historiker warnten vor dem Verlust lokaler Geschichte, Anwohner befürchteten Verwirrung bei Notfällen auf den Spielplätzen.
Bei meinem Besuch in Nippes letzte Woche spürte ich die Aufregung deutlich. Eine Mutter am Spielplatz Neusser Straße sagte mir: «Es geht hier nicht nur um Namen. Diese Orte sind Teil unserer Stadtteilidentität.»
Bemerkenswert an der Debatte war, wie ein vermeintlich kleines Thema grundsätzliche Fragen über Stadtidentität und Bürgerbeteiligung aufwarf. Die CDU wertete die Entscheidung als «Sieg des gesunden Menschenverstands», während die Grünen betonten, es sei wichtig gewesen, den Dialog zu führen.
Die Spielplätze behalten nun ihre bisherigen Namen. Für die Zukunft plant die Stadt, bei ähnlichen Vorhaben frühzeitig Bürgerdialoge einzuleiten. Manchmal, so zeigt diese Kölner Geschichte, steckt in den vermeintlich kleinen lokalen Themen mehr gesellschaftliche Sprengkraft als in mancher großen politischen Debatte.