Die Zollfahnder in Köln haben im vergangenen Jahr eine Rekordmenge an Drogen sichergestellt: Über 6,5 Tonnen illegaler Substanzen wurden aus dem Verkehr gezogen. Die meisten Funde machten die Beamten am Flughafen Köln/Bonn, wo täglich tausende Pakete und Frachtlieferungen ankommen. Allein 5,1 Tonnen Khat-Blätter wurden entdeckt – ein Wert von rund 25 Millionen Euro.
Als ich gestern das Zollamt am Eifeltor besuchte, führte mich ein Beamter durch die Kontrollabteilung. «Wir sehen einen besorgniserregenden Trend bei synthetischen Drogen«, erklärte mir Jörg Meister, Leiter des Kölner Hauptzollamts. «Die kommen inzwischen nicht mehr nur aus den Niederlanden, sondern verstärkt aus Südostasien und werden clever getarnt.»
Was mich besonders überraschte: Neben den klassischen Drogen wie Kokain (210 Kilogramm) und Cannabis (300 Kilogramm) beschlagnahmten die Zöllner 100.000 Tabletten verschiedener synthetischer Drogen. Oft versteckt in harmlosen Paketen wie Spielzeug oder Kosmetikartikeln.
«Die Händler werden immer einfallsreicher«, sagt Meister. Der Zoll hat reagiert und setzt verstärkt auf Spürhunde und moderne Scantechnik. Eine Szene ist mir in Erinnerung geblieben: Ein junger Beamter öffnete routinemäßig ein Paket mit Plüschtieren – und fand darin hunderte Ecstasy-Pillen.
Die Drogenfunde zeigen ein doppeltes Problem: Die Nachfrage in Deutschland steigt, gleichzeitig nutzen internationale Händler die zentrale Lage Kölns als Drehkreuz. Was bleibt, ist die Frage: Reicht die Kontrolle von Paketen, oder brauchen wir andere Ansätze im Kampf gegen die Drogenflut?