Die Baustelle des neuen Körber-Werks im Innovationspark Bergedorf entwickelt sich zum Vorzeigeprojekt für Hamburgs Wirtschaftszukunft. Bürgermeister Peter Tschentscher besichtigte gestern das Gelände, auf dem bis Ende 2025 ein hochmodernes Technologiezentrum entsteht. Mit 140 Millionen Euro Investitionsvolumen ist es eines der größten Industrieprojekte der Hansestadt in diesem Jahr.
«Hamburg braucht solche zukunftsträchtigen Industriestandorte», betonte Tschentscher beim Rundgang durch die Rohbauten. Auf dem 24.000 Quadratmeter großen Areal entstehen Fertigungshallen und Büroflächen für 400 Arbeitsplätze. Die Körber AG, deren Wurzeln bis ins Jahr 1946 zurückreichen, verlagert damit ihre Produktion vom bisherigen Standort in Hamburg-Bahrenfeld nach Bergedorf.
Als ich über die weitläufige Baustelle ging, erinnerte mich das an ähnliche Technologieprojekte, die ich vor Jahren in Baden-Württemberg begleitet hatte. Auch dort ging es um die Balance zwischen Tradition und Innovation. Körber-Vorstand Stephan Bole erklärte mir: «Hier verbinden wir Hamburger Industriegeschichte mit modernster Technologie für die Fertigung von morgen.»
Besonders beeindruckend sind die Nachhaltigkeitskonzepte: Eine Photovoltaikanlage, Wärmepumpen und begrünte Dächer sollen den Standort klimafreundlich machen. Tschentscher lobte dies als «Vorbild für die industrielle Transformation».
Die Bedeutung solcher Investitionen geht weit über Bergedorf hinaus. Hamburg kämpft wie viele Industriestandorte um Fachkräfte und Zukunftsfähigkeit. Projekte wie dieses zeigen: Die Transformation kann gelingen – wenn Unternehmen bereit sind zu investieren und Städte die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Die Frage bleibt: Werden andere diesem Beispiel folgen?