Im Hamburger Hafen haben Zollbeamte gestern über 400 Kilogramm Kokain sichergestellt. Die Drogen, deren Marktwert auf rund 30 Millionen Euro geschätzt wird, befanden sich in einem Überseecontainer aus Südamerika. Ersten Ermittlungen zufolge sollte die Lieferung über Deutschland hinaus in verschiedene europäische Länder verteilt werden.
Der Containerterminal Altenwerder, einer der modernsten Europas, wird immer wieder zur Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. «Der Hamburger Hafen bleibt aufgrund seiner Größe und strategischen Lage ein Hotspot für Schmuggler«, erklärt Zolldirektor Michael Weber. Das Besondere an diesem Fund: Die Drogen waren professionell in wasserdichten Paketen verpackt und zwischen einer Lieferung Bananen versteckt.
Seit meiner ersten Berichterstattung über Drogenfunde im Hafen vor 15 Jahren hat sich die Raffinesse der Schmuggler deutlich verändert. Früher war Hamburg nur ein Umschlagplatz unter vielen, heute ist der Hafen für Kartelle unverzichtbar geworden.
Die Behörden setzen mittlerweile auf moderne Scantechnologie und speziell ausgebildete Spürhunde. «Ohne unsere Vierbeiner hätten wir diesen Fund vermutlich übersehen«, gibt einer der beteiligten Zollbeamten zu. Dennoch schätzen Experten, dass nur etwa 10 Prozent der geschmuggelten Drogen entdeckt werden.
Der aktuelle Fund reiht sich ein in eine Serie von Großsicherstellungen der letzten Monate. Erst im Januar wurden im Hamburger Hafen über 700 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Diese Häufung lässt Fragen offen: Nimmt der Drogenhandel zu oder werden die Behörden einfach besser im Aufspüren? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem.