Der Kampf gegen die Drogenkriminalität in Hamburg geht weiter. Am Hamburger Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) haben Zollbeamte am vergangenen Sonntag rund fünf Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Das Rauschgift war in einem Reisebus aus Paris versteckt, der routinemäßig kontrolliert wurde. Der Straßenverkaufswert liegt bei etwa 350.000 Euro.
Die Entdeckung gelang durch den Einsatz eines Spürhundes, der gezielt auf ein Gepäckstück anschlug. «Unsere vierbeinigen Kollegen sind ein unverzichtbarer Teil unserer Arbeit», erklärte mir Zollsprecher Oliver Bachmann gestern. «Sie erschnüffeln auch kleinste Mengen, selbst wenn Schmuggler versuchen, den Geruch zu überdecken.» In diesem Fall war das Kokain in vakuumierten Beuteln verpackt und in einem Koffer verstaut worden.
Der Besitzer des Gepäckstücks, ein 28-jähriger Niederländer, wurde noch vor Ort festgenommen. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl erlassen. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Dem Mann drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Die Route Paris-Hamburg wird von den Behörden seit längerem als möglicher Schmuggelweg beobachtet. Nach meinen Recherchen sind die Kontrollen an den Fernbusstationen in den letzten Jahren deutlich verschärft worden. Für mich zeigt dieser Fall wieder, wie der internationale Drogenhandel längst über gut organisierte Netzwerke verfügt.
Seit Jahresbeginn wurden in Hamburg bereits mehr als 35 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Das ist ein beunruhigendes Signal – einerseits für den wachsenden Konsum, andererseits für die Aktivität krimineller Banden. Die Frage bleibt: Ist jeder Kokainfund ein Erfolg im Kampf gegen Drogen oder nur die Spitze eines Eisbergs, der unsere Gesellschaft weiter unterspült?