Die Entdeckung von Kriegsmunition hat am Dienstagnachmittag für Aufregung auf der Fischerinsel in Berlin-Mitte gesorgt. Bei Bauarbeiten stießen Arbeiter gegen 14 Uhr auf verdächtige Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Polizei sperrte umgehend einen Bereich von etwa 300 Metern um den Fundort ab.
Experten des Landeskriminalamts untersuchen derzeit die gefundene Munition, um festzustellen, wie gefährlich sie ist und wie sie entschärft werden kann. «Wir nehmen solche Funde immer sehr ernst», erklärt Polizeisprecher Martin Weber. «Auch nach fast 80 Jahren können diese Relikte noch hochgefährlich sein.»
Rund 25 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen und werden vorübergehend in einer nahe gelegenen Turnhalle untergebracht. Die Gertraudenstraße ist zwischen Spittelmarkt und Mühlendamm für den Verkehr gesperrt, was zu erheblichen Staus im Feierabendverkehr führt.
Solche Funde sind in Berlin keine Seltenheit. In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder über ähnliche Vorfälle berichtet. Die Stadt trägt bis heute die Narben des Krieges unter ihrer Oberfläche. Das Bezirksamt Mitte schätzt, dass noch etwa 3.000 Bomben im Stadtgebiet verborgen liegen könnten.
«Die Bergung wird voraussichtlich bis in die Abendstunden dauern», sagt Weber. Die BVG hat Ersatzverkehr eingerichtet. Mehr Informationen erhalten Betroffene beim Bürgertelefon der Stadt.
Der Fund auf der Fischerinsel erinnert uns daran, dass der Krieg in unserer Stadt noch immer präsent ist – unsichtbar, aber gefährlich. Während die meisten Berliner ihren Alltag leben, arbeiten Spezialisten daran, diese gefährlichen Überbleibsel zu beseitigen.