Die KVB kann seit dieser Woche in Köln wieder mehr Bahnen auf die Schiene bringen. Nach monatelangen Engpässen fahren die Linien 13 und 18 nun wieder nach regulärem Fahrplan. Fahrgäste müssen nicht mehr mit längeren Wartezeiten rechnen. Allein auf der Linie 18 waren zuvor täglich bis zu 60 Fahrten ausgefallen.
«Die Situation hat sich spürbar entspannt», erklärt KVB-Vorständin Stefanie Haaks. «Wir konnten durch intensive Schulungsmaßnahmen den Personalmangel bei den Fahrern reduzieren.» Der akute Mangel an Stadtbahnfahrern hatte die KVB seit Herbst 2023 zu drastischen Einschränkungen gezwungen.
Für viele Kölner kommt die Normalisierung zur rechten Zeit. «Ich musste in den letzten Monaten immer eine Bahn früher nehmen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen», berichtet Anwohnerin Petra Müller aus Ehrenfeld. Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt die Entwicklung, mahnt aber: «Die Personalprobleme sind nicht grundsätzlich gelöst.»
In meinen Gesprächen mit Fahrgästen an der Haltestelle Neumarkt wurde deutlich: Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der KVB hat gelitten. Besonders Pendler aus dem Kölner Süden, die auf die Linie 18 angewiesen sind, zeigten sich erleichtert, aber skeptisch.
Die Stadt Köln hat unterdessen ein Maßnahmenpaket zur langfristigen Stärkung des ÖPNV beschlossen. Bis 2026 sollen 120 neue Fahrer eingestellt werden. Ob das reicht, um den wachsenden Mobilitätsbedarf einer Stadt zu decken, die immer mehr auf klimafreundlichen Verkehr setzen will?