Die Flammen waren schon von weitem zu sehen: Am späten Dienstagabend brach in einer Lagerhalle im Berliner Bezirk Marzahn ein Großbrand aus. Rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften die ganze Nacht gegen das Feuer, das sich in der 5.000 Quadratmeter großen Halle am Pyramidenring ausgebreitet hatte. Erst am Mittwochmorgen konnte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bringen.
«Es war ein logistischer Kraftakt«, berichtet Einsatzleiter Marcus Vogt vor Ort. Die Wasserversorgung stellte die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen. Kilometerlange Schlauchleitungen mussten verlegt werden, um genügend Löschwasser zur Brandstelle zu pumpen. Die Rauchsäule war so gewaltig, dass Anwohner im Umkreis von mehreren Kilometern ihre Fenster geschlossen halten mussten.
In der Halle lagerten nach ersten Erkenntnissen Baumaterialien und Haushaltsgeräte. «Wir mussten besonders vorsichtig sein, da auch Lithium-Ionen-Akkus betroffen waren, die bei Hitze explosionsartig reagieren können», erklärt der Sprecher der Berliner Feuerwehr. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Immer wieder beobachte ich bei solchen Großbränden, wie die Teams der Feuerwehr trotz widriger Umstände zusammenhalten. Ein junger Feuerwehrmann, der seit 14 Stunden im Einsatz war, sagte mir mit rußverschmiertem Gesicht: «Solche Einsätze schweißen zusammen. Wir funktionieren wie ein Uhrwerk.»
Die Brandursache ist noch unklar. Experten des Landeskriminalamts werden die Halle untersuchen, sobald sie betreten werden kann. Der Sachschaden geht in die Millionen. Für die Gewerbetreibenden in der Umgebung bedeutet der Brand einen herben Rückschlag. Während die Aufräumarbeiten beginnen, stellt sich bereits die Frage: Wie können solche Industriebrände in dicht besiedelten Gebieten künftig verhindert werden?