Die Fahrt nach Hause wurde zum Albtraum: Nach dem Konzert von Rapper Apache 207 in Köln saßen tausende Besucher im Parkhaus an der Lanxess Arena fest. Einige verbrachten mehr als drei Stunden in ihren Autos, während das Parkhaussystem zusammenbrach. Betroffen waren besonders die Menschen im P4-Parkhaus, wo technische Probleme die Bezahl- und Ausfahrtautomaten lahmlegten.
Was als Konzerthighlight begann, endete für viele in Frustration. «Wir standen im vierten Stock und konnten uns keinen Zentimeter bewegen», berichtet Michael Schneider aus Bonn. Der 43-Jährige kam erst um 3 Uhr morgens nach Hause – fünf Stunden nach Konzertende.
Das Problem: Eine Störung im Kassensystem führte zum kompletten Stillstand. Die Betreibergesellschaft Kölner-Verkehrs-Betriebe (KVB) bestätigte auf Anfrage den technischen Defekt. «Wir bedauern die Unannehmlichkeiten zutiefst und arbeiten an einer dauerhaften Lösung», erklärte KVB-Sprecher Thomas Müller.
Die Arena-Parkplätze sind bekannt für Engpässe bei Großveranstaltungen. Schon früher gab es Beschwerden, doch das Ausmaß vom Wochenende übertraf alles. Manche Besucher berichteten in sozialen Netzwerken, sie hätten ihre Autos stehen lassen und seien mit dem Taxi nach Hause gefahren.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung in der Region habe ich wiederholt von Parkhausdramen gehört, aber selten von solch extremen Situationen. Besonders betroffen waren Familien mit Kindern und ältere Besucher, die stundenlang ausharren mussten.
Die Stadt Köln und die Lanxess Arena haben inzwischen ein Krisentreffen anberaumt. Für kommende Großveranstaltungen soll ein verbessertes Verkehrskonzept entwickelt werden. Die KVB prüft zudem eine Modernisierung der Parkhausanlagen.
Bleibt zu hoffen, dass die Konzertbesucher beim nächsten Mal nur positive Erinnerungen mit nach Hause nehmen – und nicht den Frust einer endlosen Parkhaus-Odyssee. Für die Kölner Veranstaltungsbranche steht einiges auf dem Spiel.