Die Lebenshaltungskosten in Frankfurt und dem Taunus steigen weiter und belasten immer mehr Menschen. Eine dreiköpfige Familie benötigt mittlerweile mindestens 3.800 Euro netto monatlich, um in Frankfurt über die Runden zu kommen – im Taunus sind es sogar bis zu 4.200 Euro. Die Frankfurter Arbeiterwohlfart spricht von einer «dramatischen Entwicklung», die vor allem Geringverdiener und die Mittelschicht trifft.
Besonders die Mietpreise treiben die Kosten in die Höhe. In Frankfurt kostet eine 80-Quadratmeter-Wohnung durchschnittlich 1.500 Euro kalt, in beliebten Taunus-Gemeinden wie Bad Homburg oder Königstein sogar bis zu 1.800 Euro. «Viele Familien geben inzwischen mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnen aus – vor zehn Jahren waren es noch unter 30 Prozent», erklärt Wirtschaftsforscherin Dr. Claudia Heidenreich vom Frankfurter Institut für Sozialökonomie.
Dazu kommen steigende Lebensmittelpreise: Ein Wocheneinkauf für eine dreiköpfige Familie kostet inzwischen etwa 150 Euro – rund 20 Prozent mehr als noch 2021. Energiekosten haben sich nach dem Preisschock 2022 zwar stabilisiert, liegen aber weiterhin deutlich über dem Niveau von 2020.
In meinen Gesprächen mit Frankfurter Familien höre ich immer wieder: «Wir überlegen zweimal, ob wir uns den Ausflug ins Schwimmbad oder das Eis für die Kinder leisten können.» Diese Alltagssorgen sind inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Die Stadt Frankfurt hat reagiert und den Frankfurt-Pass ausgeweitet, der Vergünstigungen für Geringverdiener bietet. Im Taunus fehlen ähnliche Programme vielerorts noch. Experten fordern mehr bezahlbaren Wohnraum und gezielte Entlastungen. Was bleibt, ist die Frage: Wie lange kann sich die Region diese Entwicklung noch leisten, bevor immer mehr Menschen ins Umland abwandern?