In der kleinen Gemeinde Viöl bei Husum hat sich ein bemerkenswertes Wirtschaftsmärchen entwickelt. Was 1988 in einer einfachen Garage begann, ist heute ein Global Player der LED-Beleuchtungstechnik. Das Unternehmen Hansen aus Nordfriesland sorgt mittlerweile für Licht in der Münchner Allianz-Arena, dem Burj Khalifa in Dubai und bei internationalen Großereignissen.
Firmengründer Matthias Hansen erinnert sich noch gut an die Anfänge: «Mit zwei Mitarbeitern haben wir damals begonnen, heute beschäftigen wir über 200 Menschen und exportieren in mehr als 90 Länder.» Der mittelständische Betrieb hat sich vor allem durch innovative Lichtlösungen für Architektur und Sportstätten einen Namen gemacht.
Die Erfolgsgeschichte begann mit der Entwicklung wetterfester LED-Leuchten für den Außenbereich – zu einer Zeit, als diese Technologie noch in den Kinderschuhen steckte. Besonders stolz ist man in Viöl auf die Beleuchtung der Allianz-Arena. «Wenn Millionen Zuschauer die leuchtende Arena im Fernsehen sehen, wissen die wenigsten, dass diese Technik aus einem kleinen Dorf in Nordfriesland stammt», sagt Produktionsleiter Jan Petersen.
Bei meinem Besuch in der Produktionshalle fällt auf: Hier wird noch selbst gefertigt, nicht nur entwickelt. Zwischen hochmodernen Maschinen und Handarbeitsplätzen entsteht Präzisionstechnik, die weltweit gefragt ist. Die Mitarbeiter, viele aus der Region, sprechen mit hörbarem Stolz über ihre Produkte.
Die Energiekrise hat dem Unternehmen zusätzlichen Auftrieb gegeben. «Unsere energieeffizienten Beleuchtungssysteme sparen bis zu 70 Prozent Strom im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen», erklärt Hansen. Das überzeugt offenbar auch internationale Kunden.
Die Zukunft sieht man in Viöl in intelligenten Lichtsystemen und der Verbindung von Beleuchtung mit Datenverarbeitung. Eine echte nordfriesische Erfolgsgeschichte, die zeigt: Weltmarktführer können auch fernab der Metropolen entstehen – wenn die Ideen hell genug leuchten.