In der Hamburger Alster machten Passanten am Dienstagnachmittag eine schreckliche Entdeckung: Eine leblose Person trieb im Wasser nahe der Kennedy-Brücke. Gegen 16 Uhr alarmierten sie die Polizei, die umgehend mit Einsatzkräften und Rettungstauchern anrückte. Die Feuerwehr barg den Körper, der nach ersten Erkenntnissen bereits mehrere Tage im Wasser gelegen haben könnte.
Die Identität der verstorbenen Person konnte bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden. Die Hamburger Polizei hat Ermittlungen zur Todesursache aufgenommen und prüft verschiedene Szenarien. «Wir untersuchen jeden unnatürlichen Todesfall mit größter Sorgfalt», erklärte Polizeisprecherin Sandra Meyer auf Anfrage. Die Leiche wurde zur Obduktion ins Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf überführt.
Ein Zusammenhang mit Vermisstenfällen der vergangenen Wochen wird derzeit geprüft. Erst im Mai wurde in Hamburg-Harburg ein ähnlicher Fall gemeldet. Die Alster, die sich als beliebtes Naherholungsgebiet durch die Innenstadt zieht, wird besonders in den Sommermonaten stark frequentiert.
Anwohner zeigten sich erschüttert. «Man denkt nie, dass so etwas direkt vor der eigenen Haustür passieren kann», sagte Manfred Schröder, der täglich an der Alster joggt. In meinen 19 Jahren als Reporterin habe ich beobachtet, wie solche Vorfälle eine Gemeinschaft verunsichern können, selbst in einer Großstadt wie Hamburg, wo man an Kriminalitätsmeldungen gewöhnt ist.
Die Wasserschutzpolizei sperrte den Fundort vorübergehend ab. Für die Ermittler beginnt nun die mühsame Arbeit, das Schicksal des oder der Toten zu rekonstruieren. Erst wenn die rechtsmedizinischen Untersuchungen abgeschlossen sind, werden weitere Details bekannt gegeben. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich zu melden.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheit an Hamburgs Gewässern. Während die Alster als sicher gilt, mahnt dieser tragische Fund zur Vorsicht. Besonders jetzt, wo die Badesaison beginnt und die Uferbereiche belebter werden, ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Denn hinter der idyllischen Kulisse verbirgt sich manchmal eine andere Realität.