In Hamburg und ganz Deutschland ruft Lidl ein beliebtes Fischprodukt zurück: Das Thunfisch-Carpaccio der Eigenmarke „Nautica» kann gefährliche Listerien enthalten. Die dünnen Scheiben, beliebt als schnelle Vorspeise, wurden bundesweit in den Filialen des Discounters verkauft. Betroffen ist die 80-Gramm-Packung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 5. Oktober 2024.
Listerien sind tückische Bakterien. Sie können grippeähnliche Symptome verursachen, aber auch zu schweren Infektionen führen. Besonders gefährlich sind sie für Schwangere, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Das Bundesamt für Verbraucherschutz warnt: «Bei diesen Risikogruppen können Listerien auch ohne Symptome eine Infektion auslösen, die erst Wochen später bemerkbar wird.»
Als ich gestern durch eine Lidl-Filiale in Hamburg-Altona ging, hing bereits der Rückruf am Eingang. Die Kunden reagierten unterschiedlich – von Sorge bis Gleichgültigkeit. «Ich habe das letzte Woche gekauft und gegessen», erzählte mir eine junge Frau besorgt. «Bisher geht es mir gut, aber jetzt bin ich doch verunsichert.»
Lidl bittet alle Kunden, die das Produkt gekauft haben, es zurückzugeben. Der Kaufpreis wird auch ohne Kassenbon erstattet. Ein Unternehmenssprecher betont: «Die Gesundheit unserer Kunden steht an erster Stelle. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.»
Lebensmittelrückrufe wegen Bakterienbelastung nehmen in Deutschland zu. Experten sehen darin aber kein Zeichen für sinkende Qualität, sondern für bessere Kontrollen. Die Frage bleibt: Wie viel Vertrauen schenken wir Fertigprodukten, die immer beliebter werden, aber eben auch Risiken bergen können?