Die Passagiere des Lufthansa-Fluges LH400 von Frankfurt nach New York erlebten gestern einen Schock: Ein 28-jähriger Mann griff mitten im Flug einen Mitreisenden mit einem Messer an. Der Vorfall ereignete sich etwa eine Stunde nach dem Start vom Frankfurter Flughafen. Die Piloten entschieden sofort, nach Frankfurt zurückzukehren. Der Angreifer konnte von Crewmitgliedern und anderen Passagieren überwältigt werden.
«Es war ein Moment absoluter Panik«, berichtet Augenzeugin Sandra K., die drei Reihen hinter dem Vorfall saß. «Plötzlich schrien Menschen, und das Kabinenpersonal rannte mit Notfallausrüstung durch den Gang.» Das Opfer, ein 52-jähriger amerikanischer Geschäftsmann, erlitt Schnittverletzungen am Hals, die glücklicherweise nicht lebensbedrohlich sind.
Nach der Landung in Frankfurt um 14:23 Uhr übernahm die Bundespolizei den Täter. Das Motiv ist noch unklar. Die Lufthansa bestätigte den Vorfall: «Unsere Crew hat gemäß den Sicherheitsprotokollen gehandelt und die Situation professionell bewältigt.» Die 223 Passagiere wurden auf andere Flüge umgebucht.
In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich mehrfach über Zwischenfälle in Flugzeugen berichtet. Doch die Zahl gewalttätiger Vorfälle steigt besorgniserregend. Laut Luftfahrtbehörde EASA haben sich die Meldungen über aggressive Passagiere seit 2019 verdoppelt.
Dieser Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit an Bord auf. Wie konnte ein Messer die Sicherheitskontrollen passieren? Die Ermittlungen laufen. Für Fluggäste bleibt ein mulmiges Gefühl zurück: Der Himmel ist längst kein konfliktfreier Raum mehr.