Die Lufthansa hat angekündigt, ihr gesamtes Bodenpersonal an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden zu entlassen. Betroffen sind 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Jahresende 2025 ihre Jobs verlieren werden. Begründet wird der Schritt mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten – die Stationen arbeiten laut Konzern seit Jahren defizitär.
Als ich gestern mit Betroffenen in Leipzig sprach, war die Stimmung gedrückt. „Wir hatten zwar Gerüchte gehört, aber die endgültige Nachricht traf uns trotzdem wie ein Schlag», sagte mir Thomas Weber, der seit 15 Jahren für die Lufthansa am Schalter arbeitet. Die Gewerkschaft ver.di kritisiert die Entscheidung scharf. „Das ist ein verheerendes Signal für die betroffenen Regionen», erklärt Verhandlungsführerin Katharina Schmidt.
Die Lufthansa will die Dienstleistungen künftig an externe Unternehmen auslagern. Passagiere sollen davon nichts spüren, versichert der Konzern. Doch ein Blick nach Stuttgart, wo ähnliche Einschnitte bereits umgesetzt wurden, zeigt: Die Qualität des Services hat dort spürbar nachgelassen. Die langen Warteschlangen, die ich dort im Sommer beobachten konnte, sprechen eine deutliche Sprache.
Für Sachsen ist es ein weiterer Rückschlag. Die Flughäfen kämpfen seit Jahren um Rentabilität. Ob die geplanten Gespräche zwischen Betriebsrat und Konzernleitung noch eine Wende bringen können, bleibt fraglich. Die Geschichte zeigt: Wenn Großkonzerne solche Entscheidungen treffen, stehen die Zeichen selten auf Kompromiss.