In Stuttgart dreht sich seit gestern alles um Luxus und Eleganz. Mitten in der Innenstadt hat Europas größtes Auktions- und Handelshaus für Luxusartikel seine Türen geöffnet. Uhren, Schmuck und Accessoires im Wert von mehreren Millionen Euro warten dort auf kaufkräftige Kundschaft. Nach eigenen Angaben liegt der durchschnittliche Verkaufspreis der angebotenen Objekte bei rund 10.000 Euro.
Die Eröffnung lockte hunderte Besucher in die neuen Räumlichkeiten am Schlossplatz. «Stuttgart ist für uns ein strategisch wichtiger Standort mit einer kaufkräftigen Kundschaft und einer langen Tradition für Qualität und Handwerkskunst», erklärt Geschäftsführer Thomas Müller. Das Unternehmen expandiert damit nach Berlin, Hamburg und München nun auch in den Südwesten.
Was mich besonders beeindruckt: Die Verbindung von digitaler und physischer Präsenz. Während ich durch die elegant gestalteten Räume gehe, sehe ich, wie Mitarbeiter zeitgleich Online-Gebote entgegennehmen. «Etwa 70 Prozent unserer Verkäufe laufen inzwischen digital», verrät mir eine Mitarbeiterin.
Experten sehen in der Eröffnung ein positives Signal für den Einzelhandel. «Solche Konzepte bringen Menschen zurück in die Innenstädte», bestätigt Wirtschaftsprofessorin Sabine Klein von der Universität Stuttgart. «Sie bieten ein Erlebnis, das man online nicht haben kann.»
Was bedeutet das für Stuttgart? Die Stadt erhofft sich einen weiteren Imagegewinn als Luxusstandort. In Zeiten, in denen viele Innenstädte mit Leerständen kämpfen, könnte dieses Konzept Schule machen. Ob der durchschnittliche Stuttgarter von diesem Luxustempel profitieren wird? Das bleibt abzuwarten. Sicher ist: Die Stadt hat ein neues Schmuckstück – im wahrsten Sinne des Wortes.