Im beliebten Düsseldorfer Brauhaus «Alter Bahnhof» haben Lebensmittelkontrolleure einen erschreckenden Fund gemacht: Mäusekot in Lagerräumen und erhebliche Hygienemängel. Die städtische Kontrolle am vergangenen Donnerstag führte zur sofortigen Schließung des Traditionsbetriebs, der für seine deftige rheinische Küche bekannt ist. Nach Angaben des Ordnungsamts müssen die Mängel behoben werden, bevor der Betrieb wieder aufgenommen werden darf.
Als ich vor Ort war, zeigten sich Passanten bestürzt. «Ich war letzte Woche noch dort essen», erzählte mir die Düsseldorferin Claudia Meier (42) kopfschüttelnd. «Das ist doch ekelhaft. Wer weiß, wie lange das schon so ging.»
Die Kontrolle deckte neben dem Mäusebefall auch verschmutzte Arbeitsflächen und unsachgemäß gelagerte Lebensmittel auf. Ein Sprecher des Ordnungsamts bestätigte: «Bei routinemäßigen Kontrollen wurden gravierende Verstöße gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften festgestellt, die eine unmittelbare Gesundheitsgefahr darstellen könnten.»
Die Brauerei-Gaststätte, die seit über 25 Jahren am Standort nahe dem Hauptbahnhof besteht, ist bei Einheimischen wie Touristen beliebt. Ähnliche Vorfälle häufen sich in der Düsseldorfer Gastronomie: Erst im vergangenen Jahr mussten fünf Betriebe wegen vergleichbarer Verstöße vorübergehend schließen.
Der Betreiber wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Ein Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, gab jedoch zu bedenken: «Die alten Gebäude in der Altstadt sind anfällig für Schädlingsbefall. Aber klar ist das keine Entschuldigung.»
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Hygienesituation in der Gastronomie. Verbraucherschützer fordern seit langem die Einführung eines Hygiene-Barometers nach Berliner Vorbild, das Kunden vor dem Betreten eines Lokals über den Zustand informiert. Wann das Brauhaus wieder öffnen kann, bleibt offen – und mit ihm die Frage, ob die Stammgäste zurückkehren werden.