In einer Nacht, die in die Vereinsgeschichte eingehen wird, hat Mainz 05 unter der Regie von Bo Svensson-Nachfolger Jan-Moritz Fischer das internationale Achtelfinale erreicht. Nach Jahren des Wartens sorgte der 3:1-Sieg gegen Braga für einen emotionalen Höhepunkt am Bruchweg, der die Tristesse der vergangenen Wochen vergessen ließ.
«Dieser Abend gehört den Fans und den Spielern», erklärte Fischer nach dem Spiel mit sichtlicher Rührung. Der 38-jährige Trainer, erst seit wenigen Wochen im Amt, hat dem Team eine neue taktische Handschrift verpasst. Die Statistiken sprechen für sich: 64% Ballbesitz und eine Passquote von über 85% – Werte, die man lange nicht mit den Rheinhessen in Verbindung gebracht hatte.
Besonders beeindruckend war die Leistung von Jonathan Burkardt, der mit seinem Doppelpack zum Matchwinner avancierte. «Wir haben heute gezeigt, was in dieser Mannschaft steckt», sagte der Stürmer nach dem Spiel. Die Mainzer Fanszene, die in den letzten Monaten zwischen Frustration und Hoffnung pendelte, feierte bis tief in die Nacht.
Was dieser internationale Erfolg für den Verein bedeutet, lässt sich noch nicht vollständig abschätzen. Sportdirektor Christian Heidel sprach von einem «Meilenstein in der Vereinsentwicklung» und betonte die finanziellen Perspektiven, die sich durch den Einzug in die K.O.-Runde eröffnen. Während der Fokus nun wieder auf den Bundesliga-Alltag gerichtet wird, bleibt die Frage: Ist dieser europäische Erfolg nur ein kurzes Aufflackern oder der Beginn einer neuen Ära am Bruchweg? Die Mainzer Fans träumen jedenfalls wieder – und das völlig zurecht.