Die Hitze kommt diesmal nicht vom Asphalt: Bis zu 37.000 LKW des Herstellers MAN müssen zurück in die Werkstatt. Ein technischer Defekt könnte die Fahrzeuge in Flammen aufgehen lassen. Besonders beunruhigend: Betroffen sind neuere Modelle aus den Produktionsjahren 2020 bis 2023, die eigentlich modernste Technik verbaut haben sollten.
Der Rückruf betrifft konkret Lastwagen der Baureihen TGX, TGS, TGM und TGL. Nach Unternehmensangaben könnte ein fehlerhafter Stecker im Motorraum für Kurzschlüsse sorgen. «Die betroffenen Fahrzeuge müssen umgehend überprüft werden», bestätigt ein MAN-Sprecher. «Es besteht akute Brandgefahr durch mögliche Überhitzung im Motorraum.»
Für die bayerische Traditionsmarke ist der Rückruf ein herber Schlag. Erst vor zwei Jahren hatte MAN mit seiner neuen Truck-Generation mehrere Innovationspreise gewonnen. Auf den Fernstraßen zwischen München und Hamburg begegnen mir diese Fahrzeuge täglich – als zuverlässige Transportmittel unserer Versorgungsketten.
Betroffene Spediteure zeigen sich besorgt. «Wenn ein LKW ausfällt, bedeutet das sofortige Einnahmeverluste», erklärt Roland Weber, Geschäftsführer eines mittelständischen Logistikunternehmens aus Baden-Württemberg. «Die Werkstatttermine sind rar und wir können uns Stillstand nicht leisten.»
MAN hat reagiert und einen Notfallplan aufgesetzt. Die Reparatur soll nur etwa eine Stunde dauern, doch der organisatorische Aufwand ist enorm. Besitzer betroffener Fahrzeuge werden direkt kontaktiert und sollten den Termin unbedingt wahrnehmen. Der Defekt ist kein Kavaliersdelikt – brennende LKW auf unseren Autobahnen wären eine erhebliche Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer.