Der Konflikt zwischen Kurden und Syrern erreichte gestern Abend die Straßen Düsseldorfs. Was als angemeldete Demonstration begann, endete in einer Massenschlägerei mit über 200 Beteiligten. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot einschreiten, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Nach ersten Erkenntnissen wurden mindestens 15 Personen verletzt, darunter drei Polizeibeamte.
Die Ausschreitungen begannen, als eine pro-kurdische Kundgebung auf eine Gruppe syrischer Gegendemonstranten traf. «Die Stimmung kippte binnen Sekunden», berichtet Polizeisprecher Michael Rüdiger. «Aus verbalen Provokationen wurden schnell Handgreiflichkeiten.» Zeugen berichten von Flaschenwürfen und mitgebrachten Schlagwerkzeugen.
Während meiner Berichterstattung in Krisenregionen habe ich oft erlebt, wie schnell politische Konflikte aus Heimatländern in Deutschland weiterschwelen können. Die Spannungen zwischen den Gruppen sind nicht neu – in Hamburg und Berlin kam es bereits zu ähnlichen Vorfällen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel zeigt sich besorgt: «Ausländische Konflikte dürfen nicht auf dem Rücken unserer Stadtgesellschaft ausgetragen werden.» Die Ermittler werten nun Videoaufnahmen aus und haben eine Sonderkommission eingerichtet. Erste Tatverdächtige wurden bereits identifiziert.
Was in Düsseldorf geschah, wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Integration. Während die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund friedlich zusammenlebt, brechen bei einigen Gruppen alte Konflikte immer wieder auf. Die Frage bleibt: Wie kann Deutschland Raum für unterschiedliche Meinungen bieten, ohne dass diese in Gewalt münden?