In Heiligenhaus bei Düsseldorf kam es am Sonntagabend zu einem Großeinsatz der Polizei, nachdem eine Massenschlägerei zwischen zwei Familien eskaliert war. Nach ersten Berichten wurden mindestens sechs Personen verletzt, zwei davon schwer. Die Auseinandersetzung ereignete sich gegen 19:30 Uhr auf einem Parkplatz an der Hauptstraße, wo nach Zeugenaussagen zunächst ein verbaler Streit außer Kontrolle geriet.
Die Polizei rückte mit über 20 Streifenwagen und einem Hubschrauber an. «Wir mussten schnell handeln, um die Situation zu beruhigen und weitere Gewalt zu verhindern«, erklärte Polizeisprecher Michael Lehmann. Ein Großaufgebot an Rettungskräften versorgte die Verletzten vor Ort, bevor sie in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden.
Nach ersten Ermittlungen soll ein länger schwelender Familienkonflikt Auslöser der Gewalt gewesen sein. Die beiden Großfamilien, die seit Jahren in Heiligenhaus leben, waren bereits in der Vergangenheit aneinandergeraten. Anwohner berichten von einer angespannten Stimmung im Viertel. «Man konnte spüren, dass da noch etwas kommt», erzählt eine 43-jährige Augenzeugin, die anonym bleiben möchte.
Beamte stellten bei der Durchsuchung des Tatorts mehrere Schlagwerkzeuge sicher. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung laufen auf Hochtouren. Seit meiner Zeit als Reporterin in NRW habe ich beobachtet, wie schnell vermeintlich kleine Konflikte in bestimmten Gemeinschaften eskalieren können – oft mit großem Polizeiaufgebot als Folge.
Die Stadt Heiligenhaus steht nun vor der Herausforderung, die Wogen zu glätten. Bürgermeister Michael Beck kündigte für die kommende Woche ein Vermittlungsgespräch an. «Wir müssen einen Weg finden, solche Konflikte friedlich zu lösen», betonte er in einer ersten Stellungnahme. Die Frage bleibt: Können kommunale Konfliktlotsen helfen, wo familiäre Spannungen so tief sitzen?