Der Duft von frischen Maultaschen liegt in der Luft. Seit wenigen Tagen hat das «Mira» in der Stuttgarter Innenstadt seine Türen geöffnet – ein Restaurant, das schwäbische Tradition auf argentinische Weise interpretiert. Hinter dem Konzept steht die Familie Boehringer, die bereits mit dem «Ochs’n Willi» bekannt wurde. Das «Mira» befindet sich in den Räumen des ehemaligen «Schlesinger’s» am Karlsplatz.
Wer an Maultaschen denkt, hat meist die klassische schwäbische Variante vor Augen. Doch im «Mira» gehen die Inhaber neue Wege. «Wir wollten etwas Besonderes schaffen, das sowohl Einheimische als auch Touristen anspricht», erklärt Geschäftsführer Sebastian Boehringer. Die Speisekarte bietet traditionelle schwäbische Maultaschen mit Bratensoße und Kartoffelsalat, aber auch argentinische Interpretationen wie mit Rindfleisch gefüllte «Empanadas» – die südamerikanischen Schwestern der Maultasche.
Als ich zur Mittagszeit vorbeischaue, sind bereits viele Tische besetzt. Eine ältere Dame am Nebentisch schwärmt: «Endlich mal was Neues, das trotzdem unsere Wurzeln respektiert.» Die Einrichtung ist modern, aber gemütlich – helles Holz trifft auf warme Farben und schafft eine einladende Atmosphäre.
Besonders stolz ist das Team auf die Qualität der Zutaten. «Wir beziehen unser Fleisch von regionalen Bauern und die Kräuter aus eigenem Anbau», betont Küchenchef Luis Mendoza, der aus Buenos Aires stammt und seit zehn Jahren in Deutschland lebt. Preislich liegen die Gerichte zwischen 12 und 22 Euro.
Für Stuttgart ist das «Mira» eine Bereicherung der Gastro-Szene. Es verbindet schwäbische Heimatküche mit internationalen Einflüssen – genau wie die Stadt selbst, die Tradition und Weltoffenheit vereint. Ob sich das Konzept langfristig durchsetzen wird? Die ersten Reaktionen der Gäste stimmen jedenfalls hoffnungsvoll.