Die Straßen in Frankfurts Westen sollen sicherer werden. Seit vergangener Woche sind dort mehr Polizeibeamte unterwegs. Die Frankfurter Polizei reagiert damit auf eine Zunahme von Straftaten und Unsicherheitsgefühlen in den Stadtteilen Höchst, Nied, Sossenheim und Unterliederbach. Allein im ersten Halbjahr 2023 stieg die Zahl der Straftaten in diesen Vierteln um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
«Wir nehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernst», erklärt Polizeipräsident Stefan Müller bei einem Pressegespräch. Die zusätzlichen Streifen sollen besonders in den Abendstunden und an bekannten Brennpunkten präsent sein. Auch Zivilbeamte werden verstärkt eingesetzt.
Ich war gestern in Höchst unterwegs und konnte die verstärkte Polizeipräsenz mit eigenen Augen sehen. An der Königsteiner Straße, wo es in den letzten Monaten vermehrt zu Drogendelikten kam, standen gleich zwei Streifenwagen.
Die Anwohner reagieren unterschiedlich. «Endlich tut sich was», sagt Maria Schmidt (67), die seit 40 Jahren in Nied lebt. Anders sieht es Jugendsozialarbeiter Kemal Özturk: «Mehr Polizei allein löst die Probleme nicht. Wir brauchen auch mehr Präventionsangebote für Jugendliche.»
Die Stadt Frankfurt unterstützt die Maßnahmen und will zusätzlich die Straßenbeleuchtung verbessern sowie mehr Sozialarbeiter einsetzen. Die Polizei wird die Wirkung der verstärkten Präsenz nach drei Monaten auswerten.
Ob mehr Beamte auf der Straße tatsächlich zu mehr Sicherheit führen oder nur das subjektive Sicherheitsgefühl verbessern – darüber wird in den westlichen Stadtteilen Frankfurts noch lange diskutiert werden.