Im Essener Stadtteil Freisenbruch endete ein heftiger Streit gestern mit einem Messerangriff und einem Schwerverletzten. In einer Wohnung im Bergmannsfeld eskalierte die Auseinandersetzung zwischen zwei Männern gegen 19 Uhr, als einer von ihnen zum Messer griff. Der 46-jährige Angegriffene erlitt mehrere Stichverletzungen und musste notoperiert werden.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. «Wir konnten den Tatverdächtigen noch in der Wohnung festnehmen», bestätigte mir Polizeisprecherin Sarah Müller. Der 38-jährige mutmaßliche Täter leistete keinen Widerstand. Was mich besonders erschüttert: Die Männer kannten sich gut, waren keine Zufallsbekanntschaften.
Die Hintergründe bleiben vorerst unklar. Nach ersten Ermittlungen soll es um Geldschulden gegangen sein. «Im Bergmannsfeld haben wir immer wieder mit sozialen Spannungen zu kämpfen», erklärt Sozialarbeiter Michael Weber, der seit Jahren im Viertel tätig ist. Die Wohnsituation ist angespannt, viele Menschen leben in beengten Verhältnissen.
Vor der Tat sollen beide Männer erhebliche Mengen Alkohol konsumiert haben. Nachbarn berichteten von lautem Streit, der plötzlich in Schmerzensschreie umschlug. Eine Anwohnerin alarmierte den Notruf. Die Spurensicherung war bis spät in die Nacht beschäftigt.
Der Verletzte schwebt nicht mehr in Lebensgefahr, wird aber noch intensivmedizinisch betreut. Die Staatsanwaltschaft prüft den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung. In Freisenbruch bleibt die Verunsicherung. Wie oft habe ich in meiner Berichterstattung erlebt, dass Konflikte im persönlichen Umfeld besonders brutal eskalieren. Es sind die alltäglichen Streitigkeiten, die manchmal in unfassbarer Gewalt enden.