Der Hamburger Hauptbahnhof ist erneut Schauplatz eines Messerangriffs geworden. Am Mittwochmorgen überwältigten mutige Passanten einen Mann, der mit einem Messer auf einen anderen eingestochen hatte. Laut Polizeiangaben wurden beide Männer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Es ist bereits der zweite Messerangriff innerhalb weniger Tage an diesem zentralen Verkehrsknotenpunkt.
Die Szenen, die sich gegen 8:30 Uhr im Bereich der Wandelhalle abspielten, haben viele Pendler schockiert. Augenzeugen berichteten, wie mehrere Umstehende eingriffen und den Angreifer zu Boden brachten. «Die Reaktion der Passanten war beeindruckend und hat vermutlich Schlimmeres verhindert», erklärte Polizeisprecher Florian Schmidt. Der genaue Tathergang und das Motiv sind noch unklar.
Hamburgs Innensenator Andy Grote zeigte sich betroffen: «Diese wiederholten Vorfälle nehmen wir äußerst ernst. Wir verstärken die Polizeipräsenz am Hauptbahnhof weiter.» Tatsächlich sind seit dem ersten Vorfall bereits zusätzliche Einsatzkräfte vor Ort. Als ich gestern die Wandelhalle durchquerte, fielen mir die deutlich sichtbaren Polizeistreifen auf, die viele Reisende offenbar beruhigten.
Die Diskussion um Sicherheit an Bahnhöfen erhält durch diesen Vorfall neue Brisanz. Eine aktuelle Statistik des Bundeskriminalamts zeigt, dass Gewalttaten an Verkehrsknotenpunkten bundesweit um 12 Prozent gestiegen sind. Experten fordern mehr Videoüberwachung und eine stärkere Präsenz von Sicherheitskräften.
Für die Hamburger ist ihr Hauptbahnhof nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern ein Ort täglicher Begegnungen. Die Frage bleibt: Wie viel Kontrolle verträgt eine offene Gesellschaft, und wie können wir Sicherheit und Freiheit in Einklang bringen?