Die Weihnachtszeit in Herford wurde gestern durch einen schockierenden Vorfall überschattet. Ein 16-Jähriger wurde am Samstagabend in unmittelbarer Nähe zum Weihnachtsmarkt niedergestochen und schwer verletzt. Der Täter ist flüchtig, die Polizei fahndet mit Hochdruck.
Nach ersten Ermittlungen ereignete sich die Tat gegen 20 Uhr am Alten Markt. Der Jugendliche erlitt mehrere Stichverletzungen und musste notoperiert werden. «Der Zustand des Opfers ist mittlerweile stabil, aber er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr», teilte Polizeisprecher Michael Albrecht mit.
Was mich besonders beunruhigt: Die Tat fand während der vielbesuchten Weihnachtsmarktzeit statt, als zahlreiche Familien mit Kindern unterwegs waren. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich oft erlebt, wie solche Vorfälle das Sicherheitsgefühl in einer ganzen Stadt erschüttern können.
Die Ermittler gehen von einem gezielten Angriff aus. Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass es vor der Tat einen Streit zwischen mehreren Jugendlichen gab. «Wir prüfen alle Hinweise und haben bereits erste Vernehmungen durchgeführt», so der leitende Staatsanwalt Thomas Stricker. Die Polizei sucht nach einem etwa 17-jährigen Täter mit dunkler Kleidung.
Herfords Bürgermeisterin Anna Weber zeigte sich bestürzt: «So etwas hat in unserer Stadt keinen Platz. Wir werden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen rund um den Weihnachtsmarkt einführen.»
Der Vorfall wirft erneut die Frage nach Jugendgewalt und Waffenbesitz auf. Während Besucher des Weihnachtsmarktes verunsichert sind, bleibt die bange Frage: Wie können wir unsere öffentlichen Plätze wieder zu sicheren Orten machen, an denen Familien unbeschwert feiern können?