Die Stadt hält den Atem an: Eine 76-jährige Münchnerin ist gestern nach einem brutalen Messerangriff in einer Wohnung in Nymphenburg verstorben. Die Polizei wurde am Dienstagabend gegen 19:30 Uhr alarmiert, nachdem Nachbarn verdächtige Geräusche gehört hatten. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte bot sich ein erschütterndes Bild.
Die Seniorin wurde mit schweren Stichwunden in ihrer Wohnung in der Nibelungenstraße aufgefunden. Trotz sofortiger Reanimationsmaßnahmen durch den Notarzt erlag die Frau noch am Tatort ihren Verletzungen. «Wir ermitteln mit Hochdruck in alle Richtungen», erklärte Polizeisprecherin Maria Hoffmann gegenüber der Presse. Die Mordkommission hat den Fall übernommen.
Ein 54-jähriger Mann wurde vorläufig festgenommen. Er soll in einer Beziehung zum Opfer gestanden haben, die Polizei nennt ihn einen «Bekannten» der Verstorbenen. Laut Anwohnern sei er in der Nachbarschaft bereits durch aggressives Verhalten aufgefallen.
Die Spurensicherung war bis in die frühen Morgenstunden vor Ort. Das Tatmesser wurde sichergestellt. Im wohlhabenden Nymphenburg sind solche Gewalttaten selten – ich erinnere mich an kaum vergleichbare Fälle in meinen Jahren als Reporterin in München.
«Die Bewohner sind zutiefst erschüttert», berichtet Klaus Weber vom Bezirksausschuss Nymphenburg. «Gerade ältere Menschen fühlen sich nun verunsichert.» Die Polizei betont jedoch, dass es sich um eine Beziehungstat handelt und keine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht.
Die Ermittlungen zum genauen Tathergang und Motiv dauern an. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die oft unsichtbare häusliche Gewalt gegen Seniorinnen und Senioren. Bleibt zu hoffen, dass dieser tragische Fall das Bewusstsein für Warnsignale in zwischenmenschlichen Beziehungen schärft – auch im Alter.