Die Polizei in München hat heute Vormittag eine Frau mit Schüssen gestoppt, die mit einem Messer mehrere Menschen bedroht hatte. Der Vorfall ereignete sich gegen 9 Uhr in der Nähe des Karlsplatzes, einem der belebtesten Plätze der Innenstadt. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwei Passanten leicht verletzt, bevor die Beamten eingreifen konnten.
Die 67-jährige Angreiferin soll zunächst in einem Café randaliert und anschließend mit einem Küchenmesser auf Passanten losgegangen sein. Als die alarmierten Polizisten eintrafen, reagierte die Frau nicht auf Anweisungen. «Wir haben mehrfach versucht, die Situation zu deeskalieren, aber die Frau hat weiterhin Menschen bedroht», erklärte Polizeisprecher Werner Kraus vor Ort.
Ein Augenzeuge berichtete mir: «Es ging alles sehr schnell. Die Frau wirkte völlig außer sich, schrie unverständliche Worte.» Nach meiner langjährigen Erfahrung mit ähnlichen Vorfällen zeigt sich hier ein bekanntes Muster: In Großstädten wie München nehmen Zwischenfälle mit psychisch auffälligen Personen im öffentlichen Raum zu.
Die Beamten gaben nach bisherigen Informationen drei Schüsse ab, nachdem Pfefferspray wirkungslos geblieben war. Die Frau wurde am Bein getroffen und befindet sich inzwischen im Krankenhaus. Ihr Zustand ist stabil. Der Bereich um den Tatort wurde weiträumig abgesperrt, die Spurensicherung arbeitet noch vor Ort.
Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Polizei geht von einer psychischen Ausnahmesituation aus. Der Vorfall wirft erneut die Frage auf, wie unsere Gesellschaft mit Menschen in seelischen Krisen umgeht. Brauchen wir mehr niedrigschwellige Hilfsangebote? In Hamburg haben spezielle Kriseninterventionsteams bereits gute Erfahrungen gemacht.