In Berlin-Spandau wurde heute Vormittag ein elfjähriger Junge bei einer Messerattacke in einer Grundschule verletzt. Der Angriff ereignete sich gegen 9:30 Uhr in der Christian-Morgenstern-Grundschule. Nach ersten Informationen der Polizei erlitt das Kind Stichverletzungen am Arm und am Oberkörper, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus und sicherte das gesamte Schulgelände. Ein 17-jähriger Tatverdächtiger wurde kurz nach der Tat in der Nähe der Schule festgenommen. Er ist kein Schüler dieser Einrichtung. Zum Motiv liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
«Der Junge wurde sofort vom Rettungsdienst versorgt und ins Krankenhaus gebracht», erklärte eine Polizeisprecherin. Augenzeugen berichten, dass der Täter die Schule betrat und gezielt auf den Jungen zuging. Andere Kinder blieben unverletzt, stehen aber unter Schock. Schulpsychologen kümmern sich um die betroffenen Mitschüler und Lehrkräfte.
Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch eilte zum Tatort. «Wir sind erschüttert über diesen Gewaltakt an einer unserer Schulen», sagte sie vor Ort. «Die Sicherheit unserer Kinder hat höchste Priorität.»
Bei meiner Ankunft standen besorgte Eltern vor dem abgesperrten Schulgelände. Eine Mutter, die nicht namentlich genannt werden wollte, sagte mir mit zitternder Stimme: «Ich kann nicht fassen, dass so etwas an einer Grundschule passiert.»
Der Vorfall weckt Erinnerungen an ähnliche Attacken in Deutschland. Erst im vergangenen Jahr kam es in Bremerhaven zu einem Angriff an einer Schule. Die Debatte um Sicherheitskonzepte an Bildungseinrichtungen dürfte durch diesen Vorfall erneut aufflammen. Wie können wir unsere Schulen als sichere Orte bewahren, ohne sie zu Festungen zu machen?