In Dresden eskalierte ein Streit zwischen zwei Männern in der Straßenbahn Linie 12 und endete mit einem Messerangriff. Am Mittwochabend gegen 20 Uhr gerieten ein 32-jähriger Syrer und ein 29-jähriger Marokkaner in heftigen Streit, der im Stadtteil Prohlis zu einer gefährlichen Körperverletzung führte. Nach Angaben der Polizeidirektion Dresden stach der Syrer seinem Kontrahenten mit einem Messer in den Oberkörper.
Fahrgäste alarmierten sofort den Rettungsdienst, der den Verletzten in ein nahegelegenes Krankenhaus brachte. Seine Verletzungen sind nach ärztlicher Einschätzung nicht lebensbedrohlich. Die Polizei konnte den Tatverdächtigen noch am Tatort festnehmen und stellte die mutmaßliche Tatwaffe sicher.
«Diese Vorfälle nehmen leider zu. Wir sehen eine besorgniserregende Entwicklung bei Messerangriffen im öffentlichen Nahverkehr», erklärt Kriminalhauptkommissar Werner Schulze. Die Dresdner Verkehrsbetriebe haben ihre Sicherheitsmaßnahmen in den vergangenen Monaten bereits verstärkt, doch vollständiger Schutz sei kaum möglich.
Als ich vor einigen Jahren über ähnliche Vorfälle in Baden-Württemberg berichtete, war die Zahl solcher Attacken deutlich niedriger. Die Dynamik in der öffentlichen Sicherheit hat sich spürbar verändert. Besonders beunruhigend: Fast die Hälfte aller vergleichbaren Vorfälle geschieht unter Einfluss von Alkohol oder Drogen.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat laufen auf Hochtouren. Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall in der Linie 12 beobachtet haben, sich zu melden. Wie wird Dresden auf diese erneute Gewalttat im öffentlichen Raum reagieren? Die Debatte über Sicherheit im Nahverkehr dürfte wieder an Fahrt aufnehmen.