Die Einkaufsstraße, die sonst vom Trubel und den Stimmen der Passanten erfüllt ist, wurde gestern Abend zum Schauplatz einer beunruhigenden Gewalttat. Ein 29-jähriger Mann attackierte auf der Stuttgarter Königstraße einen 30-Jährigen mit einem Messer und verletzte ihn am Arm. Das Opfer musste umgehend medizinisch versorgt werden, glücklicherweise sind die Verletzungen nicht lebensgefährlich.
Die Polizei war schnell vor Ort. Der Angreifer, der nach ersten Erkenntnissen dem Opfer nicht bekannt war, konnte noch in der Nähe des Tatorts festgenommen werden. Das Motiv für die Attacke bleibt rätselhaft. «Wir ermitteln in alle Richtungen«, erklärte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei. «Der Verdächtige wird heute dem Haftrichter vorgeführt.»
Die Königstraße als Herzstück Stuttgarts war zum Tatzeitpunkt gegen 21:30 Uhr noch gut besucht. Mehrere Augenzeugen alarmierten den Notruf. «Es ging alles sehr schnell», berichtete eine Passantin, die anonym bleiben wollte. «Plötzlich waren überall Polizeisirenen zu hören.»
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin in Baden-Württemberg habe ich beobachtet, wie sich das Sicherheitsgefühl in den Innenstädten verändert hat. Vorfälle wie dieser verstärken die Verunsicherung der Bevölkerung. Die Polizei hat ihre Präsenz in der Innenstadt nach dem Vorfall erhöht.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen auf Hochtouren. Zeugen werden gebeten, sich mit sachdienlichen Hinweisen zu melden. Der Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Statistik ein: Die Zahl der Messerangriffe im öffentlichen Raum ist in den letzten Jahren spürbar gestiegen.
Wie gehen wir als Gesellschaft mit dieser Entwicklung um? Während Politik und Behörden über schärfere Waffengesetze diskutieren, bleibt für die Stuttgarter zunächst ein mulmiges Gefühl auf ihrer beliebten Einkaufsmeile.