Die Polizei in Stuttgart sucht mit Hochdruck nach einem Mann, der gestern Abend in Stuttgart-Wangen einen 19-Jährigen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben soll. Der Vorfall ereignete sich gegen 19:30 Uhr in der Nähe des Bahnhofs. Nach ersten Ermittlungen gerieten die beiden Männer in einen heftigen Streit, der in der Attacke gipfelte.
«Die Verletzungen waren lebensbedrohlich. Nur durch das schnelle Eingreifen der Ersthelfer und der Rettungskräfte konnte Schlimmeres verhindert werden», berichtet Polizeisprecherin Anja Berger. Der 19-Jährige wurde noch in der Nacht notoperiert. Sein Zustand ist inzwischen stabil.
Die Fahndung nach dem Täter läuft auf Hochtouren. Laut Zeugenaussagen soll es sich um einen etwa 25-jährigen Mann mit dunklen Haaren handeln. Er trug zum Tatzeitpunkt eine schwarze Jacke und Jeans. Die Polizei bittet Anwohner aus Stuttgart-Wangen, verdächtige Beobachtungen umgehend zu melden.
Als ich heute Morgen am Tatort war, sah ich noch die Absperrbänder flattern. Eine Anwohnerin erzählte mir kopfschüttelnd: «Das ist schon der dritte Vorfall mit Messern in unserer Gegend innerhalb eines Jahres. Wir fühlen uns nicht mehr sicher.»
Die Kriminalpolizei hat eine 15-köpfige Sonderkommission eingerichtet. «Wir werten derzeit Kamerabilder aus und befragen weitere Zeugen», erklärt der leitende Ermittler Thomas Lehmann. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, die Ermittler schließen aber eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer nicht aus.
Währenddessen sorgt der Fall in Stuttgart für Verunsicherung. Gerade erst hatte die Stadt ein neues Sicherheitskonzept für öffentliche Plätze vorgestellt. Doch wirken solche Maßnahmen, wenn sich Gewalttaten wie diese in Wohngebieten ereignen? Diese Frage wird die Stadtgesellschaft in den kommenden Tagen beschäftigen.