In Ingolstadt wurde gestern Abend eine 41-jährige Frau auf offener Straße erstochen. Ihre beiden Söhne wurden Zeugen der Tat und gingen auf den mutmaßlichen Täter los. Die Polizei nahm einen 43-jährigen Mann fest, der nach Angaben der Ermittler mit dem Opfer bekannt war. Laut Augenzeugenberichten ereignete sich die Tat gegen 19:30 Uhr in der Nähe eines Einkaufszentrums in der Innenstadt.
Die beiden Söhne des Opfers, 15 und 17 Jahre alt, waren mit ihrer Mutter unterwegs, als der Angreifer sie unvermittelt mit einem Messer attackierte. «Die Frau hatte keine Chance sich zu wehren», berichtet Polizeisprecher Michael Weber. Die Jugendlichen versuchten sofort, den Angreifer zu stoppen und ihre Mutter zu schützen. Dabei wurden beide leicht verletzt.
Passanten, die den Vorfall beobachteten, alarmierten umgehend die Polizei und leisteten Erste Hilfe. Für die Frau kam jedoch jede Hilfe zu spät. «In meinen 18 Jahren bei der Polizei habe ich selten eine solch tragische Situation erlebt, bei der Kinder die Gewalt gegen ihre eigene Mutter mitansehen mussten», so Weber weiter.
Die beiden Jugendlichen werden nun psychologisch betreut. Der Tatverdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus. Ein Kriseninterventionsteam ist vor Ort im Einsatz und betreut auch betroffene Zeugen.
In Ingolstadt hat der Vorfall Bestürzung ausgelöst. «Dass so etwas in unserer Stadt passiert, macht uns alle fassungslos», sagte Oberbürgermeister Christian Lösel. Die erschreckende Tat wirft erneut die Frage auf, wie Beziehungsgewalt wirksamer verhindert werden kann. Mehr Informationen zur Tat werden die Ermittlungsbehörden in den kommenden Tagen veröffentlichen.