Artikel – Die Harburger Einkaufsmeile wurde gestern zum Tatort eines erschütternden Gewaltverbrechens. Ein 24-jähriger Mann, der im Phoenix Center durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt wurde, ist in der Nacht zu Freitag im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Die Tat ereignete sich am Donnerstag gegen 17 Uhr in dem belebten Einkaufszentrum, während viele Besucher ihre Einkäufe erledigten.
Augenzeugenberichten zufolge kam es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen, bevor die Situation eskalierte. Der Täter stach mehrfach auf sein Opfer ein und flüchtete anschließend aus dem Einkaufszentrum. Trotz sofortiger Notfallversorgung und Operation konnte das Leben des jungen Mannes nicht gerettet werden.
Die Polizei Hamburg hat eine Mordkommission eingerichtet und fahndet mit Hochdruck nach dem Täter. «Wir setzen alle verfügbaren Kräfte ein und werten derzeit Videoaufnahmen aus», erklärte Polizeisprecherin Sandra Meyer. Nach ersten Erkenntnissen kannten sich Täter und Opfer vermutlich.
Im Phoenix Center herrscht Bestürzung. «So etwas haben wir hier noch nie erlebt», sagt Centermanager Uwe Schulz. Das Einkaufszentrum hat zusätzliche Sicherheitskräfte eingesetzt, um den Besuchern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Als ich heute Vormittag vor Ort war, standen viele Menschen in kleinen Gruppen zusammen, die Stimmung war gedrückt. Ein Blumenmeer an der Stelle des Geschehens zeugt von der Anteilnahme der Harburger.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zur Tat oder zum Täter geben können, sich zu melden. Für viele Anwohner stellt sich nun die Frage nach der Sicherheit in öffentlichen Räumen. Der Bezirksamtsleiter hat für kommende Woche einen Runden Tisch zur Sicherheitslage in Harburg angekündigt. Was bleibt, ist die Trauer um einen jungen Menschen und die bange Frage: Wie konnte es mitten im Alltag zu solch einer tödlichen Gewalttat kommen?