Die Mietpreise in Düsseldorf steigen langsamer – doch die Erleichterung bleibt aus. Nach Jahren rasanter Anstiege haben sich die Preise auf dem Wohnungsmarkt stabilisiert. Durchschnittlich 13,80 Euro pro Quadratmeter zahlen Mieter in der Landeshauptstadt. Der Anstieg beträgt nur noch zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aktuelle Zahlen des Immobilienverbands Deutschland (IVD) zeigen.
Experten sehen darin jedoch keine Entspannung. «Die Stagnation der Mietpreise ist trügerisch», sagt Maklerin Sonja Webers, die seit 15 Jahren den Düsseldorfer Markt beobachtet. «Wohnraum bleibt Mangelware.» Besonders in beliebten Vierteln wie Unterbilk oder Pempelfort gehen freie Wohnungen binnen Stunden weg. Die Schlangen bei Besichtigungsterminen erinnern mich an den Ansturm bei Konzerttickets – nur dass es hier um ein Grundbedürfnis geht.
Die Stadt reagiert mit neuen Projekten. Allein im Hafen-Quartier entstehen 3.000 Wohneinheiten. Doch Bauträger kämpfen mit gestiegenen Materialkosten und strengeren Energievorgaben. «Wir können nicht so schnell bauen, wie der Markt es braucht», erklärt Stadtplaner Michael Breuer. Gleichzeitig wächst Düsseldorf weiter – 2023 zogen über 8.000 Menschen neu in die Stadt.
Ich erlebe bei meinen Recherchen vor allem junge Familien und Berufseinsteiger, die verzweifelt sind. Eine Krankenschwester erzählte mir unter Tränen, dass sie trotz systemrelevanten Jobs keine bezahlbare Wohnung findet. Das ist die andere Seite der glänzenden Rheinmetropole.
Bleibt die Frage: Wer kann sich Düsseldorf in Zukunft noch leisten? Die Stadt plant weitere Sozialwohnungen, doch die Bürokratie lähmt viele Projekte. Wie lange die relative Preisstabilität anhält, bleibt offen. Für viele Düsseldorfer ist die aktuelle Situation bestenfalls eine Atempause, keine Lösung.