Der Prozess um den spektakulären Millionenraub an der Düsseldorfer Königsallee hat begonnen. Vor dem Landgericht muss sich seit heute ein 55-jähriger Mann verantworten, der am hellichten Tag Schmuck und Uhren im Wert von 3,3 Millionen Euro erbeutet haben soll. Der Angeklagte schwieg bei Prozessbeginn zu den Vorwürfen.
Die Szenen vom 14. Dezember 2022 haben viele Düsseldorfer noch im Gedächtnis: Mitten im Weihnachtsgeschäft wurde ein Juwelier an der Kö überfallen. Der Täter soll mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole bewaffnet gewesen sein. Innerhalb weniger Minuten räumte er mehrere Vitrinen leer und flüchtete mit seiner Beute.
«Der Angeklagte wusste genau, was er tat», erklärte die Staatsanwältin in ihrer Anklageverlesung. «Er hatte den Laden tagelang beobachtet und kannte die Sicherheitsmaßnahmen.» Für die Ermittler war es ein Durchbruch, als DNA-Spuren am Tatort mit dem Verdächtigen in Verbindung gebracht werden konnten.
Eine Verkäuferin, die während des Überfalls im Geschäft war, sagte als Zeugin aus: «Ich hatte Todesangst. Er hat gedroht, zu schießen, wenn wir nicht tun, was er sagt.» Die traumatisierte Frau befindet sich nach wie vor in psychologischer Behandlung.
Nach meinen Recherchen ist dies nicht der erste große Juwelenraub an der Kö. In den letzten zehn Jahren wurden mehrere exklusive Geschäfte Opfer ähnlicher Überfälle. Die Königsallee bleibt trotz verschärfter Sicherheitsmaßnahmen ein attraktives Ziel für Kriminelle.
Von der Millionenbeute fehlt bislang jede Spur. Die Ermittler vermuten, dass die wertvollen Stücke längst ins Ausland geschafft und dort verkauft wurden. Das Verfahren wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern.
Die Frage bleibt: Wie sicher können sich Kunden und Geschäftsleute an Deutschlands berühmtester Luxusmeile fühlen? Dieser Fall könnte ein Umdenken bei den Sicherheitskonzepten der Juweliere auslösen.