Die Kinderstadt Mini-München bekommt ein neues Zuhause. Ab 2026 werden die jungen Bürgerinnen und Bürger in der Paketposthalle im Münchner Westen ihre eigene Stadt aufbauen. Die Entscheidung fiel gestern im Stadtrat nach monatelangen Diskussionen um den zukünftigen Standort. Rund 2.500 Kinder nehmen jährlich an dem beliebten Ferienprogramm teil, das seit 1979 stattfindet.
Die Paketposthalle mit ihrer imposanten Dachkonstruktion bietet ideale Voraussetzungen für das dreiwöchige Stadtspiel. «Die Halle ist ein perfekter Ort für Mini-München – groß, zentral und mit bester Anbindung», erklärt Kulturreferent Anton Biebl. Der Umzug war nötig geworden, nachdem der bisherige Standort in der Zenith-Halle nicht mehr zur Verfügung steht.
Was mich besonders freut: Die Entscheidung kam auch bei den Kindern gut an. Bei meinem letzten Besuch in Mini-München hatten mir einige junge «Stadtplaner» bereits begeistert von den Möglichkeiten in der Paketposthalle vorgeschwärmt. «Wir können dort eine richtig coole Stadt bauen«, meinte die elfjährige Emma.
Nicht alle waren mit der Standortwahl einverstanden. Anwohnervertreter äußerten Bedenken wegen des zusätzlichen Verkehrs. Die Stadt verspricht jedoch ein durchdachtes Mobilitätskonzept. Die Kosten für die Nutzung der Halle liegen bei rund 230.000 Euro pro Jahr – etwa 40.000 Euro mehr als bisher.
Für die Kinder bedeutet der Umzug vor allem mehr Platz und neue Möglichkeiten. Statt wie bisher auf engem Raum können sie ihre Stadt nun weitläufiger gestalten. Wer in Hamburg oder Berlin aufgewachsen ist, kennt vergleichbare Konzepte – doch Mini-München gilt bundesweit als Vorbild.
Die Frage bleibt: Wird der neue Standort den besonderen Geist dieser einzigartigen Kinderstadt bewahren? Die Organisatoren sind zuversichtlich. Und wie ein altes Münchner Sprichwort sagt: «Ned gschimpft is globt gnua.» In diesem Fall scheint die Freude zu überwiegen.