In Trier begann heute der Prozess gegen einen 55-jährigen Mann, dem vorgeworfen wird, seinen Geschäftspartner aus Habgier getötet zu haben. Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte im September 2023 einen 62-jährigen Unternehmer in dessen Wohnung erschlagen haben, um an dessen Vermögen zu gelangen. Die Leiche wurde erst Wochen später von besorgten Angehörigen entdeckt.
Der Fall erschüttert die Region besonders, weil beide Männer in der lokalen Geschäftswelt bekannt waren. Wie die Ermittler im Gerichtssaal darlegten, hatten sie gemeinsame Immobiliengeschäfte betrieben. «Der Angeklagte befand sich in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und sah offenbar keinen anderen Ausweg«, erklärte Oberstaatsanwältin Petra Müller. Nach der Tat soll der Beschuldigte versucht haben, mehrere Vollmachten zu fälschen, um Zugriff auf Konten des Opfers zu erhalten.
Die Verteidigung wies die Vorwürfe zurück. «Mein Mandant streitet die Tat vollständig ab und wird dies im Laufe des Verfahrens auch beweisen können», sagte Rechtsanwalt Michael Keller. Auffällig war die gespannte Atmosphäre im Gerichtssaal, als Familienangehörige des Opfers ihre Plätze einnahmen.
Ich erinnere mich an ähnliche Fälle in Baden-Württemberg, bei denen geschäftliche Verstrickungen zu Gewalt führten. Oft beginnt es mit kleinen Unregelmäßigkeiten, die dann eskalieren.
Der Prozess vor dem Landgericht Trier ist auf zwölf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird frühestens im August erwartet. Für die Menschen in der Region bleibt die bange Frage: Wie gut kennen wir eigentlich die Menschen, mit denen wir Geschäfte machen?