Die Szenen, die sich am Samstagnachmittag an der Wedau abspielten, ließen selbst hartgesottene Fußballfans nicht kalt. Der MSV Duisburg, tief in der Abstiegsnot der 3. Liga versunken, schaffte gegen Spitzenreiter SSV Ulm 1846 das, was niemand mehr für möglich gehalten hatte: einen 1:0-Heimsieg, der die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben erhält.
Was diesen Erfolg so besonders macht, ist nicht nur der Gegner – Ulm thront souverän an der Tabellenspitze – sondern die Art und Weise. Die Zebras kämpften mit einer Leidenschaft, die man in dieser Saison viel zu selten gesehen hat. Besonders in der Schlussphase wurde es dramatisch: Sieben Minuten Nachspielzeit, Ulmer Powerplay und ein MSV, der mit allem, was er hatte, dagegenhielt.
«Solche Momente zeigen, warum wir diesen Sport so lieben», sagte MSV-Trainer Boris Schommers nach dem Spiel sichtlich bewegt. «Die Mannschaft hat heute ihr Herz auf dem Platz gelassen und sich diesen Sieg mit unglaublicher Moral verdient.»
Als der Schlusspfiff ertönte, brachen alle Dämme. Spieler sanken erschöpft zu Boden, Trainer und Betreuer fielen sich in die Arme, und die Fans feierten, als hätte der MSV gerade den Aufstieg perfekt gemacht. In einer Saison voller Enttäuschungen war dies ein seltener Moment der Freude für die treuen Anhänger der Meidericher.
Ob dieser emotionale Sieg die Wende im Abstiegskampf bedeutet? Die kommenden Wochen werden es zeigen. Aber an diesem Tag hat der MSV etwas geschafft, was im Fußball so wertvoll ist: Er hat seinen Fans Hoffnung gegeben. Und manchmal ist genau das der erste Schritt zur Wende.