Der Alltag vieler Kölner gerät heute ins Stocken. Auf der Mülheimer Brücke sorgt ein verunglückter Lkw seit den frühen Morgenstunden für massive Verkehrsbehinderungen. Das Fahrzeug blockiert seit 4:30 Uhr die wichtige Rheinüberquerung in beide Richtungen. Nach Angaben der Kölner Verkehrsbetriebe werden auch Stadtbahn- und Buslinien umgeleitet.
Als ich heute Morgen vor Ort war, zeigten sich viele Pendler sichtlich genervt. «Ich komme jetzt sicher eine Stunde zu spät zur Arbeit», klagte eine junge Frau, die normalerweise täglich über die Brücke fährt. Der Lkw hatte nach ersten Erkenntnissen eine Panne und konnte nicht mehr weiterfahren. Besonders problematisch: Seine Ladung – große Stahlträger – ragte weit über das Fahrzeug hinaus.
Die Polizei leitet den Verkehr großräumig um. «Die Bergung ist technisch anspruchsvoll und wird voraussichtlich bis zum Mittag dauern», erklärte ein Polizeisprecher gegenüber den wartenden Journalisten. Die Statik der Brücke sei durch den Unfall nicht beeinträchtigt.
Die ohnehin angespannte Verkehrssituation in Köln wird durch diesen Vorfall weiter verschärft. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten erlebt, dass sich ein Stau so schnell durch die ganze Innenstadt zog. Auf den Ausweichrouten über die Zoobrücke und die Deutzer Brücke stauten sich die Fahrzeuge teilweise auf mehreren Kilometern.
Für die kommenden Stunden empfehlen Experten, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen – allerdings sind auch hier Verspätungen zu erwarten. Die Frage bleibt: Wie lange können sich Kölns Pendler noch auf ihre marode Verkehrsinfrastruktur verlassen?