Die Situation im Essener Stadtteil Leithe spitzt sich zu: Anwohner der Straße «Auf der Nacht» kämpfen seit Monaten mit extremer Vermüllung vor ihrer Haustür. «Ratten kommen zum Frühstück», beschreibt ein Anwohner die unhaltbaren Zustände. Die Mülltonnen quellen über, Sperrmüll stapelt sich wild an den Straßenrändern und die Hygienebedingungen werden immer bedenklicher.
Die betroffenen Mehrfamilienhäuser gehören einer Hausverwaltung aus Düsseldorf, die trotz mehrfacher Anfragen nicht reagiert. Laut Entsorgungsbetrieben Essen (EBE) wurden allein in diesem Jahr 15 kostenpflichtige Sonderreinigungen durchgeführt. «Die Situation ist für alle Beteiligten frustrierend», erklärt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp. «Wir können immer nur reagieren, wenn der Müll schon da ist.»
Als ich die Gegend besuche, fällt mir sofort der beißende Geruch auf. Zwei Kinder spielen nur wenige Meter von einem Haufen Müllsäcke entfernt. Ein älterer Herr, seit 40 Jahren Anwohner, zeigt mir Fotos von Ratten zwischen den Tonnen. «Früher war das hier eine gute Wohngegend», sagt er kopfschüttelnd.
Die Stadt Essen prüft jetzt rechtliche Schritte gegen die Hausverwaltung. Ordnungsamtsleiter Christian Kromberg bestätigt: «Wir arbeiten an einer Lösung mit Bußgeldern und direkten Maßnahmen.» Die Anwohner haben unterdessen eine Bürgerinitiative gegründet und hoffen auf schnelle Hilfe. In Zeiten zunehmender Vermüllung städtischer Räume zeigt sich hier, wie wichtig funktionierende Strukturen und verantwortliches Handeln sind.