Die Münchner werden mehr – und die Stadt verändert sich. Aktuelle Prognosen sagen voraus, dass bis 2045 etwa 1,95 Millionen Menschen in der bayerischen Landeshauptstadt leben werden. Das sind rund 170.000 mehr als heute. Besonders interessant: Während manche Stadtteile deutlich altern, bleiben andere erstaunlich jung. Der neue Demografiebericht der Stadt zeigt, wo die Veränderungen am stärksten ausfallen werden.
In der Messestadt Riem beispielsweise steigt das Durchschnittsalter der Bewohner von aktuell 35 auf voraussichtlich 44 Jahre – ein deutlicher Anstieg von neun Jahren. «Das ist eine typische Entwicklung für Neubaugebiete», erklärt Stadtentwicklungsexpertin Stefanie Reimers. «Junge Familien ziehen gemeinsam ein und altern dann zusammen.»
Ähnliche Trends zeigen sich in Freiham, wo das Durchschnittsalter um sieben Jahre steigen soll. Die Maxvorstadt hingegen bleibt mit einem prognostizierten Durchschnittsalter von 40 Jahren vergleichsweise jung – kein Wunder, denn hier leben viele Studierende.
Als ich vor Jahren über die ersten Bauabschnitte in der Messestadt berichtete, sah man überall Kinderwagen und junge Eltern. Diese demografische Welle bewegt sich nun durch die Zeit. Die Menschen bleiben in ihren Vierteln, während ihre Kinder erwachsen werden.
Der Bericht offenbart auch, dass die Münchner insgesamt älter werden. Das Durchschnittsalter soll von heute 41,4 auf 43,4 Jahre im Jahr 2045 steigen. Der Anteil der über 65-Jährigen wächst von 17,6 auf 21,3 Prozent.
Was bedeutet das für München? Die Stadt muss ihre Infrastruktur anpassen – von altersgerechtem Wohnraum bis hin zu Gesundheitsversorgung und öffentlichem Nahverkehr. Gleichzeitig braucht es weiterhin attraktive Angebote für junge Menschen und Familien. Die demografische Entwicklung stellt uns vor Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für ein neues Miteinander der Generationen in unserer Stadt.