Der Münchner Flughafen steht vor einem bedeutenden Ausbau seines Frachtbereichs. In den kommenden Jahren wird die Fläche für Luftfracht um rund 35.000 Quadratmeter erweitert – eine Fläche so groß wie fünf Fußballfelder. Die Flughafengesellschaft reagiert damit auf die wachsende Nachfrage nach Transportkapazitäten für hochwertige Güter wie Elektronik, Pharmaprodukte und Maschinenbauteile.
Als ich gestern den Baubereich besichtigte, war bereits deutlich zu erkennen: Hier entsteht etwas Großes. Die Bauarbeiten haben begonnen, Bagger und Kräne prägen das Bild. Nach Jahren der Planungen geht es nun voran. Besonders beeindruckt hat mich, wie präzise die Logistik des laufenden Frachtbetriebs trotz der Bauarbeiten funktioniert.
«Die Erweiterung der Frachtkapazitäten ist für den Wirtschaftsstandort Bayern essentiell», erklärt Flughafenvorstand Jost Lammers. Besonders für exportorientierte Unternehmen in der Region sei eine leistungsfähige Luftfrachtinfrastruktur unverzichtbar.
Die Investition von rund 120 Millionen Euro soll bis 2026 abgeschlossen sein. Neben zusätzlichen Lagerflächen entstehen spezielle Kühlbereiche für temperaturempfindliche Waren und moderne Sicherheitssysteme. Der Ausbau soll zudem rund 200 neue Arbeitsplätze schaffen.
Was mich bei Gesprächen mit Logistikern vor Ort besonders überrascht hat: Bereits jetzt werden täglich Waren im Wert von etwa 200 Millionen Euro über den Münchner Flughafen transportiert. Das zeigt die wirtschaftliche Bedeutung dieses oft übersehenen Bereichs.
Der Ausbau stößt jedoch nicht nur auf Zustimmung. Anwohnervertreter kritisieren die zusätzliche Lärmbelastung. «Die Nachtruhe muss gewahrt bleiben», fordert Michael Brandt vom Bürgerforum Flughafen. Hier wird sich zeigen müssen, ob wirtschaftliche Interessen und Anwohnerschutz in Einklang gebracht werden können.
Für die Region bedeutet der Ausbau jedenfalls einen weiteren Schritt zur Stärkung als internationaler Wirtschaftsstandort. Ob dies auch ökologisch vertretbar ist, darüber werden wir in den nächsten Jahren sicherlich noch intensiver diskutieren müssen.