Die Münchner Sicherheitskräfte arbeiten derzeit auf Hochtouren. Nach einer Bombendrohung gegen das Oktoberfest und einer Explosion in der Lerchenau ist die Nervosität in der Stadt spürbar. Während Tausende auf der Wiesn feiern, werden die Sicherheitsmaßnahmen nochmals verstärkt. Die Polizei spricht von einer «abstrakten Gefährdungslage», ohne konkrete Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag.
Im Fall der Oktoberfest-Drohung ging ein Schreiben bei mehreren Medien ein, dessen Echtheit derzeit noch geprüft wird. «Wir nehmen jede Drohung ernst und haben entsprechende Maßnahmen eingeleitet«, erklärt Polizeisprecher Andreas Franken. Die Ermittlungen laufen unter Hochdruck, Festbesucher werden weiterhin an allen Eingängen kontrolliert.
Die Explosion in einer Wohnung in der Lerchenau am Dienstag scheint nach ersten Erkenntnissen nicht mit der Drohung in Verbindung zu stehen. Vier Menschen wurden dabei verletzt. «Nach bisherigen Ermittlungen deutet alles auf einen Unfall mit einer Gasflasche hin», so die Münchner Feuerwehr. Die genaue Untersuchung des Vorfalls dauert an.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine solche Anspannung bei den Sicherheitsbehörden erlebt wie in diesen Tagen. Gleichzeitig beeindruckt mich, wie professionell die Einsatzkräfte reagieren – und wie unbeeindruckt die meisten Münchner und Wiesn-Besucher bleiben.
Die bayerische Staatsregierung hat zusätzliche Unterstützung durch Bundespolizei angefordert. «Wir tun alles, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten», betont Innenminister Joachim Herrmann. Mehr Informationen zur Sicherheitslage beim Bayerischen Innenministerium.
Für München bedeuten diese Vorfälle eine weitere Belastungsprobe. Während die Veranstaltungen weitergehen, bleibt die Frage: Wie viel Sicherheit ist möglich, ohne dass unsere Lebensqualität und Freiheit darunter leiden? Die Balance zu finden, wird die Herausforderung der kommenden Tage sein.