Als ich gestern Abend durch München fuhr, konnte ich die Blaulichter schon von weitem sehen. Ein schwerer Unfall hatte sich gegen 20:15 Uhr in der Landsberger Straße ereignet. Ein 51-jähriger Mann wurde von einer Straßenbahn der Linie 19 erfasst und schwer verletzt. Der Rettungsdienst brachte ihn umgehend ins Krankenhaus.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei wollte der Fußgänger die Gleise überqueren, obwohl die Tram bereits nahte. Augenzeugen berichteten, dass der Mann augenscheinlich alkoholisiert gewesen sei und die herannahende Straßenbahn möglicherweise übersehen habe. Der 32-jährige Trambahnfahrer konnte trotz Notbremsung den Zusammenstoß nicht mehr verhindern.
«Es war ein lauter Knall, dann Schreie», erzählte mir eine Anwohnerin, die den Unfall vom Fenster aus beobachtete. Die Polizei sperrte den Unfallort für mehrere Stunden ab, während Sachverständige Spuren sicherten. Der Tramverkehr wurde umgeleitet.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder über solche Unfälle berichtet. Besonders in Großstädten wie München sind Zusammenstöße zwischen Straßenbahnen und Fußgängern keine Seltenheit. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verzeichnet jährlich mehrere solcher Vorfälle, oft mit schwerwiegenden Folgen.
Der 32-jährige Trambahnfahrer erlitt einen Schock und wurde psychologisch betreut. «Solche Erlebnisse können Fahrer monatelang belasten», erklärte ein Sprecher der MVG.
Wie der Unfall genau passierte, ermittelt nun die Verkehrspolizei. Zeugen werden gebeten, sich zu melden. Der Vorfall erinnert uns einmal mehr daran, wie wichtig Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist – besonders dort, wo sich verschiedene Verkehrsteilnehmer den Raum teilen müssen.