Die Münchner Konzert-Landschaft steht vor einem Umbruch: In Freising entsteht die größte Konzerthalle Deutschlands. Die «Munich Arena» wird ab 1. Oktober 2025 ihre Tore öffnen und bis zu 20.000 Besucherinnen und Besucher fassen. Auf dem Gelände des ehemaligen Steinbruchs an der A92 wächst ein Gebäude, das die Kulturlandschaft rund um München neu prägen wird.
Nach jahrelanger Planung nimmt das Projekt nun konkrete Formen an. «Wir liegen voll im Zeitplan», erklärt Lorenz Schmid, Geschäftsführer des Betreibers «Live Nation». Schon jetzt, mehr als ein Jahr vor der Eröffnung, laufen die Verhandlungen mit internationalen Stars auf Hochtouren. Die ersten Künstlerinnen und Künstler sollen im Winter bekanntgegeben werden.
Was die Arena besonders macht, ist nicht nur ihre Größe. «Wir setzen auf modernste Technik und Nachhaltigkeit«, betont Schmid. Das Gebäude wird mit Photovoltaik ausgestattet, die Wärmeversorgung erfolgt über Geothermie. Zudem verspricht der Betreiber eine Akustik, die selbst die Olympiahalle in den Schatten stellen soll.
Für die Anreise ist ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept geplant. Die S-Bahn-Anbindung wird verstärkt, Shuttle-Busse sollen vom Flughafen und aus München-Stadt eingesetzt werden. Anwohner in Freising zeigen sich dennoch besorgt. «Wir befürchten Verkehrschaos an Konzertabenden», sagt Anwohnerin Maria Huber.
In meinen fast zwei Jahrzehnten als Berichterstatterin habe ich viele Kulturprojekte kommen und gehen sehen. Die Dimension dieses Vorhabens ist jedoch beispiellos für den süddeutschen Raum. Die Arena könnte München endgültig in die Liga der europäischen Konzert-Metropolen befördern.
Für die Region bedeutet das Projekt wirtschaftlichen Aufschwung. Hotellerie und Gastronomie erwarten einen Boom. «Wir rechnen mit bis zu 200 Veranstaltungen jährlich», erklärt Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. Das entspricht einer halben Million zusätzlicher Besucher für Freising – eine Stadt mit gerade einmal 50.000 Einwohnern.
Wird sich der Kraftakt lohnen? Bleibt abzuwarten, ob die Arena ihr Publikum findet und ob die Infrastruktur dem Ansturm gewachsen ist. Sicher ist: Ab Herbst 2025 wird Freising plötzlich auf der Landkarte großer Welttourneen erscheinen.